Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Wüst,

im Namen seiner angeschlossenen Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe fordert der Unternehmer Rat Hagen die Aufhebung der 2G-Regel im Einzelhandel sowie der 2Gplus-Regelung in der Gastronomie. Wie sich gezeigt hat, hat 2G massive Umsatzrückgänge für den stationären Handel zur Folge, während der Onlinehandel von dieser Entwicklung profitiert. Die Konsequenz sind zahlreiche Geschäftsschließungen, die wiederum zu einer weiteren Verarmung der Innenstädte führen.

Diese Entwicklung gilt es durch die Rückkehr zu geeigneten und sinnvollen  Maßnahmen dringend aufzuhalten. Denn erwiesenermaßen ist der Einzelhandel kein Infektionshotspot, sodass die 2G-Regelung jedweder Grundlage entbehrt. Dass diese Maßnahme unangemessen ist, zeigt sich auch mit Blick auf die Gerichtsentscheidungen in Niedersachsen, Bayern und im Saarland, mit denen 2G beim Einkauf außer Kraft gesetzt worden ist. Weitere ähnliche Urteile sind zu erwarten.

Vor diesem Hintergrund wäre es ein positives Signal, die Aufhebung von 2G und 2Gplus auf politischem Weg durchzusetzen. Falls diese Regelungen gerichtlich gekippt werden sollten, wäre das kein gutes Zeugnis für politische Entscheidungsträger. Ganz abgesehen davon, dass Gerichte durch zahlreiche Klagen ohnehin stark belastet sind.

Sehr geehrter Herr Wüst, wir wissen, wie schwierig die Lage für alle Beteiligten und vor allem für Politiker derzeit ist. Zugleich erwarten wir im Interesse unserer Partnerunter-nehmen eine Rückkehr zu geeigneten und wirkungsvollen Maßnahmen, um eine weitere Verarmung der Innenstädte zu verhindern. Über eine Stellungnahme würden wir uns sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Winfried Bahn
Unternehmer Rat Hagen