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Unternehmer Rat Hagen kritisiert Vorgehensweise zum neuen Einzelhandelskonzept

Nutzen des neuen Konzepts wird angezweifelt

veröffentlicht am 17. Februar 2023

    Die Stadt Hagen hat die Kölner Handelsberatung BBE mit der Erarbeitung eines Einzelhandels- und Zentrenkonzepts für das Hagener Zentrum beauftragt. Bis Mai soll der Entwurf in den politischen Gremien beraten werden; erst danach ist eine öffentliche Beteiligung vorgesehen, worauf er im September vom Rat verabschiedet werden soll.
    Diese Vorgehensweise sieht der Unternehmer Rat Hagen kritisch. So stellt sich die Frage, warum wieder einmal externe Berater für die Erarbeitung eines neuen, von Steuergeldern finanzierten Konzepts hinzugezogen werden müssen. Und ganz abgesehen von dem Kostenfaktor: Angebrachter wäre es, zunächst einmal ansässige Einzelhändler, Unternehmer und Bürger zu befragen, bevor ein Konzept erstellt wird. Als Vorbild könnte hier zum Beispiel die Herdecker Bürgermeisterin Dr. Katja Strauß-Köster fungieren, die im Rahmen einer „Innenstadtrunde“ zusammen mit Einzelhändlern, Gastronomen, Dienstleistern und Gewerbetreibenden Strategien für die Herdecker Innenstadt entwickelt hat. Dieses Vorgehen ist nicht nur kostengünstiger, es zeigt auch eine Wertschätzung den beteiligten Bürgern und Unternehmern gegenüber.
    Zuletzt wurde 2015 ein Konzept zur Hagener Innenstadt entwickelt, das aufgrund des „sich ständig verändernden Angebots- und Nachfrageverhaltens – aktuell verstärkt durch Lockdown und Onlinehandel“ veraltet sei, wie die Stadt Hagen die Notwendigkeit eines neuen Gutachtens begründet.
    Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass bisherige Konzepte für Stadt und Politik nicht bindend sind, wenn sie nach einigen Jahren wieder verworfen werden. Vor diesem Hintergrund bezweifelt der Unternehmer Rat Hagen den Nutzen eines neuen Konzepts, zumal die bisher veröffentlichen Inhalte nur wenig neue Erkenntnisse versprechen. So heißt es u. a., dass im Hagener Zentrum keine neuen Verkaufsflächen erforderlich seien – ein Fakt, der in Anbetracht der bestehenden Leerstände mehr als offensichtlich ist.
    „Warum braucht es alle paar Jahre ein neues und kostenintensives Gutachten eines Planungsbüros, wenn doch keine konkreten Umsetzungen folgen? Viel dringender wäre es, endlich in die Umsetzung zu gehen und die für Gutachten aufgewendeten Gelder in notwendige Sanierungsarbeiten in der Fußgängerzone zu investieren“, fordert Winfried Bahn, Initiator des Unternehmer Rat Hagen.

    Der Flickenteppich in der Hagener Fußgängerzone zeigt: Eine Investition in die Sanierung der Pflasterfläche wäre angebracht.