Lädt...

Hagen treibt die Bürger von der Straße

Gebührenerhöhung in der Außengastronomie

veröffentlicht am 12. Mai 2025

    Während die Hagener Innenstadt und andere Stadteile immer mehr an Attraktivität verlieren und die ansässigen Gastronomen ums Überleben kämpfen, erhöht die Stadt die Gebühren für die Außengastronomie. Anstatt die Gastroszene als wichtigen Eckpfeiler zur Vitalisierung der Innenstadt zu fördern und somit Anreize zu schaffen – was ja das Ziel sein sollte – werden Restaurant- und Cafébetreiber noch stärker zur Kasse gebeten. Es verwundert sehr, dass die Gebühren derart unsensibel erhöht werden, wenn im anderen Fall eine Wiederbelebung des Zentrums angestrebt werden soll.  
    Der Ratsbeschluss jedenfalls ist alles andere als bürgernah und entbehrt jeglicher Sensibilität. Unverständlich ist nicht allein die Erhöhung der Gebühren, sondern auch die Art und Weise, wie diese umgesetzt wird. Sinnvoll wären eine moderate, schrittweise Angleichung und eine frühzeitige Kommunikation dieses Vorhabens. Stattdessen scheint die Stadt jedes Augenmaß verloren zu haben. Um beispielsweise Mehrkosten von 1.000 Euro kompensieren zu können, müssten Unternehmer 3.000 Euro zusätzlichen Umsatz erzielen, also etwa 250 Euro im Monat. Oder aber der Bürger muss bei seinem Besuch tiefer in die Tasche greifen. Ob das aber in Hagen zu realisieren ist, ist fraglich.  
    „Wenn Gastronomen weiterhin in Hagen bleiben sollen, die mit zusätzlichem Aufwand Außengastronomie betreiben, dann wäre ein anderes Vorgehen jedenfalls sinnvoll. Aber angesichts dieses unsensiblen Handelns darf man sich nicht wundern, wenn nicht nur Betriebe, sondern auch Bürger Hagen den Rücken kehren“, mahnt Winfried Bahn, Initiator des Unternehmer Rat Hagen. Was Winfried Bahn außerdem verwundert, ist eine Diskrepanz zwischen alter und neuer Gebührentariftabelle zur Sondernutzungssatzung (§ 12 Abs. 1): Während in der alten Satzung unter Punkt 1.5 als Gebühr für „Verkaufseinrichtungen gewerblicher Art (z.B. Schankeinrichtungen in Verbindung mit dem Betrieb einer Außengastronomie)“ in Zone 1 pro Monat 111 Euro angegeben sind, bemisst sich diese Gebühr nach neuer Tabelle pro Tag und beträgt 40 Euro. Das bedeutet eine Steigerung von 980 Prozent. Hier stellt sich die Frage: Handelt sich in der neuen Ordnung um einen Druckfehler oder aber ist diese unverhältnismäßige Erhöhung ein weiterer Schritt der Stadt, um Gastrobetriebe aus Hagen zu vertreiben? Dieser Schluss ist leider naheliegend, sollte es sich nicht um einen Druckfehler handeln.